Holunder, das Hexenkraut der Kräuterhexe

HOLUNDER (Sambucus)

Holunder mit Beeren
Holunder mit heranreifenden Beeren

Allgemeines:
Der Holunder zählt zur Familie der Moschuskrautgewächse und wird in Österreich auch Holler genannt, in der Schweiz Holder. Aus der Pflanze kann ausgehend von der Strauchform ein riesiger Baum werden, wobei dieser weit über 10m hoch werden kann. In Blütenständen stehen schirmartig die weißen, bei voller Ausbildung, herrlich duftende Blüten zusammen. Später bilden sich sortenbedingt blaue, schwarze oder auch rote Beeren.

Medizinisches:
Der Holunder ist eine sehr vielfältige Heilpflanze. Die Blüten der Pflanze haben eine beruhigende, schweißtreibende und schmerzlindernde Wirkung.
Die Indianer verwendeten die Rinde für entgiftende Umschläge.
Die Holunderwurzeln, die Holunderblätter und die Holunderrinde sind stark harntreibend. Bei Kopf oder Ohrenschmerzen ist ein Leinensäckchen mit überbrühten Holunderblüten, die warm auf den Kopf oder das Ohr gelegt werden, sehr wirksam.
Ein Tee, hergestellt aus Rinde und der Blüte wird als Hausmittel gegen Nierenleiden, Blasenleiden und bei Erkältung verwendet. Als Stärkung von Herz und Kreislauf ist der Holundertee ebenfalls bestens geeignet.
In der Volksmedizin werden frisch gepflückte Blätter in Milch kurz aufgekocht und als Brei auf blutende Hämorrhoiden gelegt, bei Ohrenschmerzen wird Tee aus Blüten lauwarm in das Ohr geträufelt.
Den Saft der Beeren nie ungekocht trinken, da es zu Bauchkrämpfen und Durchfall kommen kann.

Magisches:
Der Holunder hat eine stimmungsaufhellende Wirkung. Schon in früheren Zeiten hatte der Holunder in der Walpurgisnacht große Bedeutung. Er wurde verabreicht, wenn junge Mädchen initiiert wurden, nachdem sie ihre erste Menstruation hatten.
Zauberstäbe sind meistens aus Holunderholz gemacht, manchmal hat man Glück und findet einen Zweig. Dann kann man durch teilweiser Entfernung der Rinde bzw. durch Schnitzen von Kerben in den Stab diesen schön verzieren. Der Holunderstab ist der Kanal für die magische Energie. Man braucht ihn bei Anrufungen oder zur Einritzung von Zeichen und Symbolen in die Erde oder in den Sand.
Im Holunderbusch wohnen die guten Geister, das wussten schon die alten Griechen und Römer.